Natur pur an der Förde
Ein Hausboot mieten spricht generell für eine große Nähe zur Natur. Hier, ganz oben im Norden, finden Naturfreunde mehr als genug faszinierende Ausflugsziele. Sportlich Aktive können sich im Küstenwind regelrecht austoben. Aber auch Genussmenschen finden Erholung.
Zu Fuß durch idyllische Landschaften
Die Region bietet zahlreiche gut ausgezeichnete Wanderwege für jeden Anspruch. Wer mit der Familie unterwegs ist wandert in einer Schleife auf dem Dolmenpfad fünf Kilometer rund um Glücksburg. Dabei passiert man mehrere Dolmen.
So nennt man die Grabhügel der Bronze- und Jungsteinzeit. Außerdem liegen Spielplätze und ein Wildgehege am Wegesrand. Wer eine größere Expedition plant wählt den 74 Kilometer langen Gendarmenpfad.
Hier ist der Name Programm, denn auf dieser Strecke wanderten einstmals die Gendarmen auf und ab. Der Wanderweg führt entlang der deutsch-dänischen Grenze und diente früher der Überwachung des Grenzverkehrs. Die Strecke ist aber auch landschaftlich überaus interessant. Man wandert immer der Küste entlang und passiert herrliche Aussichtspunkte. Entlang des Weges sind kleine traditionelle Dörfer gelegen, die dänisches Flair verströmen.
Auf zwei Rädern durchs Küstenparadies
Die Ostseeregion eignet sich hervorragend für Radabenteuer. Die Landschaft ist flach und die Strecken sind von allen Familienmitgliedern gut zu bewältigen. Auch hier gibt es schier endlose Optionen. Direkt am Wasser entlang führen etwa der 850 Kilometer lange Ostseeküsten-Radweg, der die deutsche Seite der Förde erschließt.
Auf dänischer Seite findet sich der rund 800 Kilometer lange Ostseeradweg. Dort erlebt man Strandlandschaften mit Blick auf das weite Meer, fährt vorbei an Steilufern und durch grünes Hinterland. Verschlafen wirkende Fischerdörfer entlang der Strecken laden zur Rast ein.
Das etwa 124 Hektar große Naturschutzgebiet Tal der Langballigau liegt einige Kilometer westlich von Glücksburg, nahe dem Ort Angeln. Hier findet sich ein volkskundliches Landschaftsmuseum, das sich gut als Ausgangspunkt für eine Wanderung durch das Tal des Baches Langballigau eignet. Das Freilichtmuseum verteilt sich auf fünf verschiedene Standorte in denen der traditionellen Lebens- und Arbeitswelt der früheren Küstenbewohner nachgespürt werden kann.
Besonders sehenswert sind die alten Wasser- und Windmühlen, die es von innen und außen zu besichtigen gilt. Weiter geht es dann auf eine Wanderung Richtung Norden, immer entlang der Balligau. Die Wanderfreunde durchstreifen ein Naturschutzgebiet, in dem es viele verschiedene Vogelarten zu entdecken gibt: zum Beispiel Eisvögel und Gebirgsstelzen. Der Weg führt durch Laub- und Mischwälder, vorbei an Schwertlilien und Wasserminze, bevor man bei Langballigholz am Ostseestrand ankommt.
Flensburg – die Metropole im Norden
Flensburg ist nach Kiel und Lübeck die drittgrößte Stadt in Schleswig-Holstein. Hier, direkt an der dänischen Grenze, vermischt sich deutsche Gründlichkeit mit dänischem Hygge, was für ein besonderes Flair sorgt. In Flensburg liegt das Zentrum der dänischen Minderheit in Deutschland. Es gibt dänische Schulen, und auch die dänische Sprache ist auf der Straße oftmals zu hören. In diesem Umfeld lässt es sich herrlich durch den sehr nordisch wirkenden Stadtkern schlendern, und auf Entdeckungsreise gehen. Dabei bietet Flensburg so manche Attraktion, die man nicht verpassen sollte.
Historischer Hafen und Schifffahrtsmuseum
Der Hafen von Flensburg mit legendär, denn er zählt zu den größten historischen Häfen Europas. Unbedingt besuchen sollte man die Flensburger Museumswerft und den Museumshafen. In der Museumswerft werden Besucher über den traditionellen Schiffsbau informiert. Im Museumshafen gibt es nicht weniger als 20 Museumsschiffe der unterschiedlichsten Schiffstypen zu erkunden.
Der hier ebenfalls gelegene Oluf-Samson-Gang galt früher als die Rotlichtmeile der Stadt. Inzwischen wurden die, einstmals recht verwahrlosten Häuser der Straßenzeile, saniert, und lassen sich nun als ein Beispiel traditioneller Flensburger Baukunst betrachten. Wer außerdem noch eine kleine Zeitreise unternehmen möchte besteigt den letzten noch fahrtüchtigen Salondampfer Deutschlands, und unternimmt eine Hafenrundfahrt. Die Alexandra gilt mit ihren mehr als 100 Jahren als das schwimmendes Wahrzeichen Flensburgs. Im Schifffahrtsmuseum erfährt man alles über die Seefahrtgeschichte der Stadt. Ein Teil der Ausstellung widmet sich dem, für Flensburg charakteristischen, Rum-Handel, der die Stadt einstmals zu großem Reichtum führte.
Das Phänomenta
Das Erlebnismuseum Phänomenta entstand in Kooperation mit der Europa-Universität Flensburg. Der Schwerpunkt des Museums liegt auf Phänomenen aus den Bereichen Mathematik, Physik und Technik, die an Hand von Experimentierstationen logisch erschlossen werden können. Ziel ist es die Phänomene selbstständig durch Ausprobieren zu begreifen. Deshalb fehlt es hier an Erklärtafeln.
Sich fühlen wie ein echter Kapitän
Durch den historisch-maritimen Teil Flensburgs streift man am besten auf dem Kapitänsweg. Der Start ist im Hafen, von wo aus man über Bodenmarkierungen zu den 14 Stationen des Weges geleitet wird. Unterwegs folgt man dem typischen Weg eines Schiffskapitäns aus dem 19. Jahrhundert, wie er sich nach seiner Ankunft im Flensburger Hafen gestaltet hat. Dabei erfährt man was seinerzeit zu den Aufgaben eines Kapitäns zählte. Waren entladen und verzollen, Schäden am Schiff reparieren lassen und Matrosen für die nächste Überfahrt anheuern, sind nur einige davon.